Ein hohes, einheitliches Sicherheits- und Nachhaltigkeitsniveaus im Luftfahrtsektor zu erreichen, ist eine gemeinsame Aufgabe, die von zahlreichen Beteiligten weltweit gemeinsam wahrgenommen wird. Einer der wichtigsten Beteiligten auf internationaler Ebene ist die Internationale Zivilluftfahrtorganisation (International Civil Aviation Organization - ICAO). Die ICAO ist eine Organisation der Vereinten Nationen, deren Hauptaufgabe darin besteht, die Staaten dabei zu unterstützen, ein möglichst hohes Maß an Einheitlichkeit bei den Vorschriften, Normen, Verfahren und der Organisation der Zivilluftfahrt zu erreichen.
EASA und die ICAO
Als zwei der weltweit führenden Luftfahrtorganisationen arbeiten die EASA und die ICAO bei der Umsetzung gemeinsamer Sicherheits- und Nachhaltigkeitsziele eng zusammen. Es gibt ein breites Spektrum an Tätigkeiten der EASA, die diese Zusammenarbeit unterstützen. Dazu gehören:
- Zusammenarbeit mit der Europäischen Kommission und den EASA-Mitgliedstaaten bezüglich gemeinsamer Standpunkte zur Abstimmung der Fragen von globalem Interesse.
- Unterstützung der EASA-Mitgliedstaaten bei der Umsetzung der ICAO-Richtlinien.
- Austausch von Sicherheitsinformationen mit der ICAO, um den Aufwand für ihre Mitgliedstaaten zu reduzieren. Insbesondere haben die EASA und die ICAO eine Arbeitsvereinbarung unterzeichnet, mit der sie ihre Audittätigkeiten koordinieren. Das bedeutet, dass die EASA bei der Prüfung eines Mitgliedstaats von der ICAO benötigte Nachweise sammeln kann, um so eigene Beanstandungen zu beheben oder den Grad der Einhaltung der ICAO-Richtlinien zu bewerten.
- Bereitstellung von technischen Fachkenntnissen für die Tätigkeiten der ICAO: EASA-Sachverständige nehmen an der Arbeit von rund 50 Gremien, Ausschüssen, Arbeitsgruppen, Studiengruppen und Taskforces der ICAO teil. Darüber hinaus werden im Rahmen der oben genannten Arbeitsvereinbarung Bedienstete der EASA als ICAO-Prüfer geschult und nehmen an den Audits im Rahmen des Programms zur universellen Überprüfung der Sicherheitsaufsicht der ICAO in den EASA- und anderen Staaten teil.
- Aufrechterhaltung einer ständigen Vertretung in Montréal, die durch die Teilnahme an ICAO-Sitzungen, Information über die Strategien und die regulatorischen Entwicklungen der EASA und Unterhaltung einer Arbeitsbeziehung in fachlichen Fragen mit dem ICAO-Generalsekretariat als Verbindungsbüro zur ICAO dient.
- Beitrag zur Initiative „No Country Left Behind“ („Kein Land wird zurückgelassen“) durch Koordinierung der technisch-fachlichen Unterstützungstätigkeiten mit der ICAO und anderen Gebern auf globaler und regionaler Ebene. Die EASA führt auch den Ko-Vorsitz der ICAO-Partnerschaft zur Unterstützung bei der Umsetzung von Sicherheit im Luftverkehrt.
Zusammenarbeit auf dem Gebiet des Umweltschutzes
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Beteiligung der EASA im Ausschuss für Umweltschutz in der Luftfahrt (CAEP)
Die EASA hat Führungsaufgaben und trägt aktiv zu verschiedenen Aspekten des Arbeitsprogramms des ICAO-Ausschusses für Umweltschutz in der Luftfahrt bei, in dessen Rahmen die internationalen Standards für Lärm und Emissionen von Luftfahrzeugen in Anhang 16 entwickelt und aufrechterhalten werden. Sobald die Richtlinien innerhalb der ICAO festgelegt worden sind, arbeitet die EASA mit der Europäischen Kommission zusammen, um sie durch Änderung der entsprechenden Verordnung in EU-Recht umzusetzen.
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Hosting der ICAO-Datenbank für Emissionen von Flugzeugtriebwerken
Die EASA hostet die ICAO-Datenbank für Emissionen von Flugzeugtriebwerken (ICAO Aircraft Engine Emissions Database) im Auftrag der ICAO. Diese Datenbank enthält zertifizierte Informationen über die Abgasemissionen von Flugzeugtriebwerken, die von den Triebwerksherstellern bereitgestellt werden. Wie häufig die Datenbank aktualisiert wird, hängt von der Verfügbarkeit neuer Daten ab, erfolgt aber in der Regel mindestens einmal pro Jahr.
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Förderung des Systems zur Verrechnung und Reduzierung von Kohlenstoffdioxid für die internationale Luftfahrt (CORSIA) der ICAO und nachhaltiger Flugkraftstoffe (SAF)
Durch die Teilnahme an den CAEP-Arbeitsgruppen hat die EASA die Entwicklung und Pflege von internationalen Richtlinien und Empfehlungen (Standards and Recommended Practices - SARPs), Elemente und Leitfäden zur Umsetzung von CORSIA und den danach zulässigen Emissionseinheiten/Brennstoffen unterstützt.
Die EASA beteiligt sich auch aktiv am ICAO-Programm für Unterstützung, Kapazitätsaufbau und Schulungen zu nachhaltigen Flugkraftstoffen (Assistance, Capacity-building and Training for Sustainable Aviation Fuels - ACT-SAF). Dieses Programm wurde ins Leben gerufen, um den Staaten die Möglichkeit zu geben, ihr volles Potenzial bei der Entwicklung und dem Einsatz von nachhaltigen Flugkraftstoffen im Einklang mit der ICAO-Initiative „No Country Left Behind“ („Kein Land wird zurückgelassen“) auszuschöpfen.
Aktuelle Informationen zu den internationalen Aktivitäten der EASA
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